Jahrgangsbericht

Jahrgangsbericht 2019

Der 1. Lesetag war der 18.9., etwas früher als erwartet starteten wir mit Weissburgundertrauben für den Grundwein unseres Blanc des Blancs Sektes in die Ernte 2019. Die Niederschläge zu Reifebeginn (der perfekte Zeitpunkt) im August und das weiterhin warme Wetter im August und September hatten die Entwicklung richtig angefeuert. Gute Reife, ein ideales Säureverhältnis und perfekt gesunde Trauben machten richtig Lust auf mehr.

 

Am 3.10. Lese der Bastei, ein breites Grinsen auf den Gesichtern. Tolle Kon­zentration und Tiefe schon im Most, ga­ben in unserer frühesten Lage einen klei­nen Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte. Aber wie meistens im Leben kommt es anders als man denkt. Regen! Kurz vor Beginn der Hauptlese.

– Warten –

Die Böden saugten sich geradezu mit Wasser voll und schlussendlich auch die Beeren. Rückblickend alles entspannt, aber mit riesiger Bewunderung für unsere Weinberge, wie sie das weg­gesteckt haben. Und vielleicht auch der verdiente Lohn für all die harte Ar­beit im Sommer und den Vorjahren.

An den Regentagen selbst, zum Abwar­ten gezwungen, war die Stimmung im gesamten Team, sagen wir „schwierig“. Niemand konnte vorhersehen was nun folgen sollte.

Darauf folgte ein Phänomen von dem ich schon fast 20 Jahre träu­me und nun war es endlich so weit.  Drei Tage „fönartiges“ Wetter, ein einzi­ges Wochenende stellte die maximale Konzentration in den Beeren wieder her. Wie die Konzentration in den Bee­ren, so schnellte auch unser Ernte Rhythmus nach oben, von 0 auf 120. Die Moste – Wahnsinn. Finesse reich, mit enormer Dichte und trotzdem fein und elegant. Ich weiß, sonst beschreiben wir mit diesen Vokabeln unsere Wei­ne und es ist ja „nur“ Saft, aber WOW.

Im Turbotempo wurde von nun an ge­erntet und selektiert, bis schließlich am 21.10. die letzte Traube geerntet wurde. Eine riesige Energieleistung des gesamten Teams, vielen Dank an alle die mitgeholfen haben.

Das lange Warten auf die erste Ver­kostung der Jungweine hat ein Ende. Mitte Januar hatten sich die 2019er so weit von ihrer Hefe geklärt um Ihren Charakter zu offenbaren. Nicht verwun­derlich nach der wahrlich EXTREMEN Witterung im Jahresverlauf und be­sonders während der Ernte - sie sind extrem. Dies aber im positivsten Sinne. Kraftstrotzend, dicht gewoben und fein im Finale, getragen von einer vibrierenden Säure. Alle Mühen im Weinberg und Kel­ler haben sich wieder einmal gelohnt.