Jahrgangsbericht

Jahrgangsbereicht 2020

„Die Weine werden kühler schmecken als in anderen heißen Jahren"
Das Weinjahr 2020 war, wie die letzten beiden Jahre zuvor, wieder geprägt von einem sehr warmen Sommer, in dem unsere Weinberge nur wenige Niederschläge bekamen. Dies führte zu einer etwas kleineren Erntemenge, die jedoch zu einer wunderbaren Konzentration in den Beeren führte. Das weitaus kühlere Wetter in der Hauptreifephase im September, brachte eine vibrierende Säure, die die Moste förmlich unter Spannung setzte. Diese Eigenschaften werden die 2020er Weine mit einer ganz eigenen Stilistik auszeichnen.

 

Im 3. Jahr in Folge mussten unsere Reben mit viel weniger Wassernachschub auskommen, ein Umstand der Zufolge hat, dass sich das Wurzelwerk noch tiefer ins Felsgestein orientiert. Auch beim Thema Bodenbearbeitung haben wir einige „Stellschrauben“ in Bezug auf die geringen Niederschläge gedreht und konnten so die Wasserverdunstung reduzieren, das Wasserspeichervermögen der Böden deutlich erhöhen und dadurch „Trockenstress“ für die Reben vermeiden.
Die frühzeitige Einstellung auf ein weiteres Jahr mit Extremwetter und die dadurch resultierende Reduzierung der Entblätterung in der Traubenzone, hat dazu beigetragen, dass wir durch die ausgeweitete Beschattung deutlich mehr frische in den Trauben erzielen konnten.

Mit insgesamt 18 Lesetagen war es ein rekordverdächtig schneller Herbst; so schaffte unser Team in knapp 2,5 ha an nur einem Tag Handlese. Perfekte Beerenreife zum Lesezeitpunkt, ein moderater Alkoholgehalt bei großartiger Phenol- und Fruchtreife – es lebe die Mittlere Nahe!
Der große Unterschied bei den Rieslingen zu den Jahrgängen 2018/2019 ist die mit Energie geladene Säure, welche sich durch die extremeren Tag- Nacht Temperaturunterschiede stabil entwickelte und dem Jahrgang dadurch eine besondere Eigenständigkeit verleiht. Spannungsvoll schauen wir auf einen Jahrgang, der trotz Hitze eine eher kühle Stilistik mit überragender Qualität hervorbringen wird.